Objekt:

 Siegelabrollung (zwei sich ergänzende Abrollungen), Ton, 39 mm.

Herkunft:

 Susa.

Sammlung:

 Paris, Louvre Museum, AS 10081/82 SB 6680.

Darstellung:

 Die rekonstruierte Abrollung eines Rollsiegels zeigt im oberen Register eine Göttin, die auf zwei Löwen oder Panthern kniet. Als Symbol des Regens oder Quellwassers, das sie gewährt, trägt sie auf den Schultern zwei Schnabelkannen (Schroer/Keel 2005: Nr. 103). Links davon kommt eine weitere Gottheit stehend auf zwei Caniden daher, die sie am Zügel hält. Sie hält einen Bogen oder ein Wurfholz und scheint auf einen Capriden zu zielen, der den Kopf zurückwendet. Ein Skorpion, ein geflügelter Greif, ein Affe sowie ein stierköpfiges Wesen und ein Mensch, die eine Pflanze halten, schließen sich rechts an die Regengöttin an. Im unteren Register wird zweimal einer Göttin gehuldigt, die kniend auf einem Löwen oder Panther thront, in der Szene links von einer knienden Verehrerin mit Wasserströmen (?) in den Händen und einem Krönchen, ganz rechts von zwei stehenden nackten Verehrerinnen, die sie mit Zweigen flankieren. Die Göttinnenszenen im unteren Register rahmen eine komplexe Tierkampfszene. Die Siegelabrollung ist nicht nur wegen der Kombination von Göttin und Löwen wichtig, sondern zudem außergewöhnlich reich an Motiven, die in der Folgezeit regelmäßig im Umfeld der Göttin wieder auftreten und ihre vitalen oder uranischen Aspekte hervorheben, wie der achtzackige Stern und der Mond, das Ziegenböcklein, der Affe und die Zweige. Auffällig sind die betont großen Augen aller Figuren. Die Inschrift oben links lautet «Reines Gold und Silber».

Bibliographie:

Delaporte 1920: 57f, pl. 45:11f; Frankfort 1939: 233, fig. 71; Porada 1962: 31, fig. 13; Amiet 1966: 210f, nos. 156:A-B; Amiet 1980: no. 1363, pl. 103; Caubet 1994: 6, fig. 6; Schroer/Keel 2005: 310f, Nr. 214.

DatensatzID:

33591

Permanenter Link:

  https://bodo.unifr.ch/bodo/id/33591