Objekt:

 Figurine, Bronze, 35 cm.

Datierung:

 14./13. Jh. bzw. SB II (1400-1200) (SNF).

Herkunft:

 Hazor, Ceremonial Palace, Areal A, unter dem Boden eines kleinen Raumes in der Nähe der Haupthalle, L.1713.

Sammlung:

 Jerusalem, Israel Museum.

Darstellung:

 Zusammen mit der Figur eines thronenden Fürsten (Schroer 2011: Nr. 964) fand sich bei den jüngeren Grabungen in Hazor diese in jeder Hinsicht ungewöhnliche und herausragende Bronzefigur. Sie stellt mit großer Wahrscheinlichkeit den thronenden Gott Baal als bartlosen, jungen Herrscher dar, der die Rechte vor der Brust zum Segen erhebt (Schroer 2011: Nr. 936). Er trägt Sandalen, ein mit schönen Borten geschmücktes, langes Gewand, das am Hals einen verzierten Ausschnitt aufweist. Auf dem Kopf ruht die für Baal typische hohe Kappe. Sie ist verziert mit dem Motiv der sich am stilisierten Baum aufrichtenden und knabbernden Ziegen. Über dem Baum ist ganz oben noch eine Lotosblüte erkennbar. Das exzellent gearbeitete Stück ist aus einem Guss. Riefen in der Figur weisen darauf hin, dass es ursprünglich noch mit Gold- oder Silberfolie überzogen war. Auch seine ungewöhnliche Größe spricht dafür, dass es sich um ein Kultbild des Gottes, keine Votivgabe handelt. Außergewöhnlich ist das Motiv auf der Kappe, das zwar in der SB-Zeit häufig ist, aber sonst immer im Kontext der Göttin erscheint bzw. deren Gegenwart evoziert (Schroer/Keel 2005: Nr. 106; Schroer 2011: Nr. 828, 840, 841, 849, 850, 851, 852, 853, 854, 855, 856). Der thronende Wettergott schmückt sich mit einem Attribut seiner Partnerin.

Bibliographie:

Ben-Tor et al. 2010: 524, fig. 5; Ornan 2011; Schroer 2011: 362f, Nr. 934; IDD: Crown (Levant) Nr. 7; SNF-Tiere: Nr. 3439.

DatensatzID:

34084

Permanenter Link:

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