Objekt:

 Rollsiegel, Hämatit (§ 357-360), 23,1 x 9,5 mm.

Datierung:

 1350-1250 bzw. Mitte SB IIA-Mitte SB IIB (1350-1250) (Schroer 2011).

Herkunft:

 Nordsyrien (Euphratgebiet).

Sammlung:

 Fribourg, Sammlungen BIBEL+ORIENT, VR 1992.16; Ex-Sammlung Erlenmeyer.

Darstellung:

 [Ergänzter Text von Schroer 2011: Das kämpferische Profil, das Baal-Seth und Reschef gemeinsam ist, erklärt, warum diese beiden Götter in der Bildkunst häufig zusammen erscheinen. Auf dem mittelsyrischen Mittani-Rollsiegel im «elaborate style» flankieren beide eine nackte Göttin in einem geflügelten Naos, die ihre Brüste präsentiert.] A diminutive Nude goddess stands within a winged structure [ergänzter Text aus Keel/Schroer 2004: Nr. 100: ... mit einer helmartigen Kopfbedeckung und einem kurzen Zopf, der auf die Schulter fällt. Die Hände hält sie vor die Brust] supported by two figures. The figure on the right is a deity in an ascending position over a lion wearing a rounded helmet and a tasseled kilt. He has a long plait running down his back and holds a dagger in one hand. A ball-staff is before him. The figure on the left is in an ascending position over a caprid. He is bareheaded, wears a long split robe and holds a scimitar. [ergänzter Text aus Keel/Schroer 2004: Nr. 100: Beide Gottheiten halten mit der «inneren» Hand den geflügelten Schrein der Göttin. Bei den beiden Gottheiten dürfte es sich aufgrund ihrer Attributtiere um Baal und Reschef handeln (Cornelius 1994: 112-124, 195-208)] A deity behind him stands holding a mace and a reversed dagger. He wears a helmet and has a long plait running down his back. A disc and crescent is in the sky before him. A star is behind his head [ergänzter Text von Schroer 2011: ... und ein weiteres, nicht identifizierbares Symbol, eingraviert]. [Ergänzter Text aus Keel/Schroer 2004: Nr. 100: Es dürfte sich um den Mondgott handeln], [ergänzter Text von Schroer 2011: Die Sichelmondstandarte in seiner erhobenen Hand deutet darauf hin, dass es sich um den Mondgott handelt]. [Ergänzter Text von Schroer 2011: Beide Götter sind auf die nackte syrische Göttin ausgerichtet. Darin ist einerseits eine Fortführung der MB-zeitlichen Tradition erkennbar, die den Wettergott als Partner und Gegenüber der Göttin vorstellt (Schroer 2008: Nr. 455, 456, 457, 458, 459, 460). Andererseits erinnert die Konstellation an die Qedeschet-Stelen (Schroer 2011: Nr. 868), die die nackte Göttin öfter zwischen Min und Reschef darstellen. Den Aspekt der Fruchtbarkeit, den Min verkörpert, könnte im syrischen Raum Baal-Seth vertreten haben, da er aufgrund seiner Herkunft als Wettergott mit Fruchtbarkeit verbunden wurde.] Linear borders.

Bibliographie:

Sotheby’s 1992: 98, no. 160; Schroer/Staubli 1993: 66 (Photo rechts oben), 74; Keel 1995: 210, Abb. 421; Keel/Uehlinger 1996: 151, Abb. 174; Keel-Leu/Teissier 2004: 314, Nr. 384; Keel/Schroer 2004: 130f, Nr. 100; Schroer 2011: 358f, Nr. 929.

DatensatzID:

401

Permanenter Link:

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